Album Review: Silenzer – „e(X)“

Eines vorab: Wer Silenzer bisher noch nicht kannte, hat definitiv was verpasst. Umso schöner, dass wir die 5 Österreicher euch heute vorstellen dürfen! Das deutschsprachige Hard’n’Heavy Quintett besteht aus den Bandmitgliedern: Chris (Gesang), Fabi (Drums), Mexx (Bass), Lukas (Guitar) und zu guter Letzt Dave (Guitar). Alle samt wissen sie wie sie ihren Charme und ihre musikalische Professionalität einzusetzen haben, um alte, als auch neue Fans weiter in den Bann zu ziehen. Jüngst mit der Unzucht auf Tour begeisterten sie die Massen. Mit im Gepäck war ihr zweites und erst knapp 2 Monate altes Baby, welches auf den Namen e(X) hört und seit dem 25.02.2022 auf jeglichen Plattformen zu hören ist. e(X) ist eine geballte Packung voller Emotionen, Liebe, Melancholie und Schmerz. Und in dieser Review wollen wir ein bisschen näher drauf eingehen, wieso, weshalb und warum dieser Silberling ein unbedingtes Must-Have in eurem Musikregal ist.

Der Opener der Platte heißt so wie das Album selbst – e(X). Er beschreibt ziemlich gut, wie sich die letzten 2 Jahre in der Pandemie für uns angefühlt haben. Als auch das was die Ereignisse in den letzten 2 Jahren aus uns gemacht haben. Wie schon im Beginn des Booklets beschrieben, entstand jeder der Songs auf diesem Album in einer außergewöhnlichen Zeit. Welche sich vielmals aussichtslos angefühlt hatte. Untermalt wird e(X) von treibenden Drums, harten Gitarrenriffs, tragenden Bassklängen, als auch einen Mix aus Screamingvocals und normalen Gesang. Die Bilder, die einem die Vorstellungskraft bei diesem Song verleihen sind natürlich individuell – aber untermalt wird diese Visualisierung von ihrem perfekt inszenierten Musikvideo.

Ein weiteres Highlight auf ihrem Album ist Deine Nähe tut weh. Man sagt über musikbegeisterte Menschen, dass viele beim Anhören eines Songs den sie mögen, die Musik (ganz abgesehen von den Lyrics) einfach grandios finden. Keine Frage, auch hier haben Silenzer eine volle Punktlandung erzielt. Dennoch entfällt es mir an Vorstellungskraft, wie man bei diesem Song „Gefallen von Melodie“ und „fühlen von einem Songtext“ je trennen könnte. Jeder, der schon mal eine toxische Beziehung hinter sich hatte, wird diese Erfahrung spätestens in diesem Song therapiert bekommen. „Kannst du mich noch sehen? Kannst du mich spüren? Kannst du diese Leere in mir füllen? Ich kann dich nicht sehen, egal wie ich’s dreh‘. Ich werde es wohl niemals verstehen. Deine Nähe tut weh.“ Ein Versprechen gebe ich euch. Spätestens mit diesem Lied, wird ein jeder Hörer restlos begeistert sein. Die Brutalität dieses Schmerzes wird noch einmal mehr verdeutlicht in „leiwanden“ Zusammenspiel der Gesang und Instrumenten.

Jetzt kommen wir, endlich, zu einem von mir persönlichen Favorite auf e(X) – der da wäre Niemandsland. Ein Song, welcher in seiner Originalfassung, als auch bei einer „Parkplatz-Acoustic-Session“ (herfür bitte einmal bei den Jungs auf deren Instagram Seite die Beiträge durchstöbern) für das höher schlagen der Herzen verantwortlich ist. Er ist, im Gegensatz zu allen anderen Songs auf dem Album, ein Lied das von einer positiven Geschichte erzählt. Okay, man muss sagen, dass der Protagonist in dem Song zwar eine depressive Stimmung hatte, aber durch sein Herzblatt endlich wieder „Licht sieht“ und aus einem Tief rauskommt. Man mag fast schon behaupten, dass die Lieder von Silenzer mit ihren Hard’n’Heavy/ Metalcore Kompositionen selbst den finstersten Metalhead zum Aufblühen bringen können. Mit Niemandsland beweisen Chris, Mexx, Luki, Fabi und Dave, dass auch Männer Gefühle zeigen können – Ladies, es gibt noch Hoffnung!
Nun kommen wir langsam dem Ende der Review zu. Den nächsten Song, den ich etwas genauer beäugt habe, heißt Stille Wasser. Stille Wasser handelt von einer Art Abschiedsschmerz und die schmerzhaften Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit. Das Intro läutet nicht nur das Ende vom Album ein, sondern auch eine gefühlvolle Ballade. Oder auch anders gesagt, ist es der Song bei dem automatisch Feuerzeuge und Handytaschenlampen gezückt werden. Balladen sind selbsterklärend die ruhigeren Songs auf einem Album. Dennoch finde ich, dass speziell dieser Song die Vielseitigkeit der 5 sympathischen Musikern aus Österreich einmal mehr unterstreicht. Stille Wasser sind bekanntlich tief.

Das Album sollte ein fester Bestandteil in jedem Musikregal sein und auch live sollte man Silenzer auf jeden Fall einmal gesehen haben (oder ein paar Mal mehr!). Holt euch auf jeden Fall ihr aktuelles Album und checkt ihre Social Media Kanäle unbedingt mal aus. Es macht Spaß ihnen bei ihrem musikalischen Schaffen online, live, als auch sonst wie zuzusehen. Und ich habe mir sagen lassen, dass sie dieses Jahr nicht zum letzten Mal in Deutschland gewesen sein sollen! 😉

Tracklist: 01. eX
02. Dæmon
03. Apokalypse
04. Deine Nähe tut weh
05. Toxin
06. Treibsand
07. Abgrund
08. In deinem Verlies
09. Niemandsland
10. Stille Wasser
Release: 22. Februrar 2022
Genre: New Metal Core
Label: Drakkar Entertainment
Anspieltipp: Niemandsland, Deine Nähe tut weh, In deinem Verlies
Homepage: www.silencerofficial.com

 

Text: Angy Bark

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