CD Review: Corvus Corax – „Skál“

“Abends enden wir das Schweigen mit dem Pfeifsack laut und schrill!” – Corvus Corax

Altbewährtes auf neuen Pfaden – mit ihrem neuen Album schlagen Corvus Corax auch nach fast 30 Jahren Bandgeschichte wieder neue Wege ein. Skál ist der Titel des neuesten Werkes der Raben und bringt so einige Überraschungen mit sich – unter anderem den neu zur Band gestoßenen Bassisten Michael Frick.

Wie auch schon die beiden Vorgänger-Alben, in denen sich die Band Themen aus nordischen Mythologien widmet, schließt Skál mit dem Intro und Yggdrasill thematisch und auch musikalisch nahtlos auf.

Mit viel Schwung bringt Her Wirt auch Tanzmuffel in Feierstimmung; allen, die sich lieber Bier, Met und Wein widmen wollen sei Sauf noch ein ans Herz gelegt – mit vielen Möglichkeiten zum Mitsingen, Mitgröhlen oder Tanzen. Im ersten Moment ungewohnt ist hier nur der rein hochdeutsche Text.

Hugin & Munin hingegen greift wieder die nordische Mythologie mit der Geschichte von Odins Raben auf (oh, ein Lied über Raben – das war ja fast schon überfällig 😉 ), welche gemeinsam mit der isländischen Opernsängerin Arndís Halla präsentiert wird.
Pfeifsack reißt einen daraufhin wieder heraus aus den mystischen Weiten Islands und zurück in die Schenken der Welt – hier spürt man dafür wieder deutlich die Marktmusik- Wurzeln von Corvus Corax.

Mit Hol Bier herbei hingegen konnte zumindest ich mich auch nach einigen Malen noch nicht gänzlich anfreunden – Text und Melodie regen aber immerhin zum Mitschunkeln an.
Schon ganz anders sieht es da mit dem Titeltrack des Albums Skál aus – man möchte beim Hören sofort durch die Gegend springen und tanzen!

Gemeinsam mit der Sängerin Maxi Kerber haben Corvus Corax mit Eine Jungfrau und Die Rose zwei besondere Titel à la Faun geschaffen, welche für die Raben zwar ungewöhnlich sind, dem Album aber “das besondere Etwas” verleihen.

Zum Abschluss zieht Ofermod (altenglisch für “Übermut”) die Hörer in seinen Bann und lässt sie noch ein letztes Mal übermütig auf die Tanzflächen ziehen.

Insgesamt überzeugt Skál mit einer gelungenen Mischung aus Trinkliedern, Tänzen und epischen Melodien die Fans der Raben und wird sicherlich auch den einen oder anderen neuen Hörer dazugewinnen. Stilmäßig reiht sich das Album perfekt an Sverker und Gimlie an und überrascht trotzdem mit neuen Klängen – mit Corvus Corax wird es eben nie langweilig!

Tracklist: 01. Intro Yggdrasill 
02. Yggdrasill
03. Her Wirt
04. Sauf noch ein
05. Hugin & Munin
06. Pfeifsack
07. Hol Bier herbei
08. Skál
09. Eine Jungfrau
10. Die Rose
11. Ofermod
Release: 27. Juli 2018
Genre: Folk
Label: Behßmokum Records (Edel)
Anspieltipp: Die Rose, Her Wirt, Pfeifsack
Homepage: www.corvuscorax.de

 

Text: Flo Lerch

Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.