Live Review: Linkin Park / 03.09.2015 / Berlin

Langes Warten und wuselige Vorfreude nahmen am 03. September endlich ein Ende, denn sie waren wieder da: Linkin Park – die Weltstars aus den USA – gaben sich in Berlin wieder einmal die Ehre. Zum zweiten Teil ihrer „The Hunting Party“-Tour strömten tausende Fans aus ganz Deutschland in die Hauptstadt, um mit ihren Lieblingen zu feiern.

Zum ersten Mal überhaupt spielte eine Band ein Konzert in der Alten Försterei – und dann auch noch eine der besten Live Bands der Welt. Eigentlich die Heimat des 1. FC Union wurde das Fussball Stadion in Berlin-Köpenick zu einer Open Air Konzert Location. Der Rasen durch Platten geschützt, zierten Bierzelte und Wellenbrecher das Inn-Field. Wer zu den Glücklichen gehörte, der ein Ticket für die Front of Stage Area ergattern konnte, bekam ein extra Bändchen. VIP-Feeling pur!

Die Support-Band Lower Than Atlantis – eine vierköpfige Combo aus London – musste sich bei dem Haupt-Act schon ziemlich anstrengen, um etwas zu bewegen. Doch sie stellten sich ganz gut an. Die sonst recht steifen Berliner kamen in Bewegung und gingen gut mit beim englischen Postcore, einer vom Punk abstammenden Stilrichtung. Sänger Mike erwähnte beiläufig, dass er seinen Geburtstag, der am Tag zuvor gefeiert wurde, in Berlin verbrachte und daraufhin gab es erst mal ein Happy Birthday Ständchen vom Berliner Publikum. Und dann kam die ersehnte Frage: „Who is here to see the one and only, the amazing, Linkin Park?“ und sie wurde unfassbar laut und eindeutig beantwortet.

Nach einer unerträglich langen Umbaupause, gingen endlich die Lichter an und die amerikanischen Superstars von Linkin Park betraten unter tosendem Applaus und Geschrei die Bühne. Als erstes schmetterten sie dem Publikum Papercut um die Ohren. Harte Riffs, brachiale Drums, schnelle Rap-Parts und die unverwechselbare Stimme von Chester erfüllten das Stadion und rissen sofort jeden mit. Ähnlich wie schon im ersten Teil der „The Hunting Party“-Tour im vergangenen Jahr, gab es auch dieses Mal einen schönen Mix aus neueren Songs der aktuellen Platte wie A Line In The Sand, Wastelands und Final Masquerade – zu Songs wie Rebellion wurde dann auch ordentlich gemoshed – und älteren Klassikern wie One Step Closer, From the Inside, Numb, In The End und Faint. Auch New Devide und What I‘ve Done – die Songs, die spätestens durch die Transformers Filme weltbekannt wurden, durften nicht fehlen.

Aber egal welchen Song sie spielten, die Fans – und ich mittendrin – sangen jeden mit und feierten, als gäb’s kein Morgen. Das Medley aus Leave Out All The Rest, Shadow Of The Day und Iridescent wurde nicht allein durch den Publikumschor, der Chester und Mike lautstark begleitete, oder durch die tausenden Lichter im Publikum zu etwas Besonderem, sondern auf „Let it Go“ hin, wurden auch noch Massen leuchtender Luftballons losgelassen, die auf den vorderen Reihen tanzten. Ein absoluter Gänsehaut Moment!

Auch einen kurzen Ausflug zu Mike’s Side Projekt Fort Minor, die am Vorabend ebenfalls ein Konzert in Berlin spielten, gab es. Bei Remember The Name und Welcome zeigten die Fans, dass sie nicht nur rocken, sondern auch rappen können. Das macht wohl den Charme der Jungs aus L.A. aus: die gekonnte Mischung aus Rock, Metal und Hip-Hop. Für jeden etwas dabei.

Nach rund anderthalb Stunden war es leider wieder einmal viel zu schnell vorbei. Doch wie Chester verkündete, sei Berlin wie eine zweite Heimat für sie und sie wollen auf jeden Fall wieder kommen. Das kann ich als Fan der ersten Stunde nur begrüßen. Linkin Park – nicht ohne Grund eine der besten Live Bands der Welt – sind immer einen Besuch wert!

Setlist Linkin Park: Papercut / Given Up / Rebellion / Points Of Authority / One Step Closer / A Line In The Sand / From The Inside / Runaway / Wastelands / Castle Of Glass / Leave Out All The Rest – Shadow Of The Day – Iridescent / Robot Boy / New Divide / Breaking The Habbit / Darker Than Blood / Burn It Down / Final Masquerade / Remember The Name (Fort Minor) / Welcome (Fort Minor) / Numb / In The End / Faint / Waiting For The End / What I’ve Done / Bleed It Out

Text + Photos: Steph Lensky

Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.