Mit Beginn des Septembers wird etwas vereint, was auf dem ersten Blick nicht zu vereinbaren scheint: bittersüße Melancholie und düstergraue Welt. Doch genau dieser Kontrast hat die Musiker Florian Grey und Eyes Shut Tight dazu veranlasst, eine gemeinsame Headliner-Tour zu bestreiten (wie uns Dirk einst verriet). Zu welchen der insgesamt 7 Stationen die Bands Sorrownight, Johnny Deathshadow und Herzparasit als Special Guest mit hinzustoßen werden, findet ihr an Ende dieses Artikels.
Aber bevor es am Freitag los geht, wollten wir von Florian und Dirk unabhängig voneinander wissen, ob die Aufregung nun doch ein wenig steigt und mit was der Besucher so zu rechnen hat und natürlich das ganze Drumherum um so eine Tour. Mal sehen, ob ihr über die Antworten auch so fasziniert seid wie wir … 😉
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Ginger: In wenigen Tagen startet die „Banished And Gone“-Tour. Wie lange haben die Vorbereitungen gedauert?
Florian: Hey, da musst Du Manu von Music Lights Berlin fragen, sie ist die Organisatorin der Tour und hat die Venues als auch alle Dinge drum herum organisiert. Ich kann dir aber sagen, dass es sehr viel und harte Arbeit ist, was jeder versteht der soetwas oder ähnliches mal auf die Beine gestellt hat.
In Dirks, der sämtliche Artworks entworfen hat, und meinem Fall glaube ich sind wir jetzt alle zusammen bei Plus/Minus einem halben Jahr. Wir alle werden jedenfalls auf der Bühne unser Bestes geben und freuen uns mega auf die Tour und das es endlich los geht!
Ginger: Gibt es einen Gegenstand / Etwas, was du unbedingt auf Tour mit dabei haben musst über die übliche Ausstattung und das benötigte Equipment hinaus?
Florian: Ich glaube nicht mehr so sehr an Talismane oder Gegenstände von denen Du die Show abhängig machst, aber da hat jeder so seine eigenen Rituale, mir reicht vor jeder Show ein Grouphug mit meinen Jungs. Wenn man also so will, muss ich unbedingt und immer meine Band/Team dabei haben, wäre ja auch schlecht ohne 😉
Ginger: Dich unterstützen nicht nur Eyes Shut Tight als Co-Headliner, sondern auch Sorrownight, Johnny Deathshadow und Herzparasit. Welchen Mix erwartet die Besucher?
Florian: Das Gute an dieser Konstellation ist, dass jede Band aus einem anderen Untergenre kommt und die Gesamtmischung sehr spannend klingt. Ich bin überzeugt, dass alle rocken und wir, also Besucher und Bands eine tolle Zeit haben werden. Ausser Eyes Shut Tight kenne ich bisher keinen persönlich und bin gespannt auf lustige Gespräche und tolle Tage. Ich bezweifle das wir uns nicht verstehen werden.
Ginger: Nach den Auftritt im Hangar 49 / Berlin findet am 17.09. in der Last Cathedral eine Aftershowparty statt, bei der Dirk und du persönlich an den Reglern drehen werdet. Bist du des öfteren als DJ unterwegs?
Florian: Ich habe ein paar Jahre immer wieder in einer Location aufgelegt als auch schon mit einem festen monatlichen Programm, aber leider hat mir in den letzten Jahren die Zeit gefehlt. Ich spiele gerne neue und alte Musik und oftmals habe ich die Erfahrung gemacht, dass es manchen DJs gerade an neuer Musik aus dem Genre mangelt und da gibt es soviel neue und großartige Platten.
Im Grunde habe ich immer Lust dazu, wenn wie gesagt, die Zeit dafür da ist. Gerade in so einer tollen und langlebenden Bar wie das Last Cathedral mache ich das sehr gerne, zumal ich schon oftmals gefragt wurde ob ich nicht mal dort auflegen möchte.
Eine Premiere also für das Last, Dirk und mich und wir haben Bock!
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Ginger: In wenigen Tagen startet eure Double-Headliner-Tour „Banished And Gone“. Schon aufgeregt?
Dirk: Natürlich ist man aufgeregt im positiven Sinne. Es wäre ja schade wenn nicht und man einfach nur das Gefühl hätte, man muss auf Geschäftsreise. Wir freuen uns einfach.
Ginger: Und wie steht es um die Aufregung eures neuen Drummers Rage?
Dirk: Ich denke, wenn es nach ihm geht, könnte es heute Abend schon losgehen.
Und wir freuen uns, wenn wir Rage bald sagen können: GO for it!
Ginger: Wie viele Lollies habt ihr mit eingepackt für die ‚Performance‘ zum Song Wait und wie viele davon schätzt du gehen für den Eigenbedarf drauf?
Dirk: Ha Ha, ja das mit den Lollies kam ja aus einer Live-Situation her raus. Ich denke, das kann man und sollte man nicht versuchen zu kopieren. Es gibt Dinge die will und kann man nicht planen. Wir werden somit keine Lollies dabei haben. Wir sind gespannt, was auf dieser Tour alles passieren wird.
Es wird diesmal eine düstere und härtere Show werden. Da passen von unserer Seite aus keine Lollies.
Wer aber welche mitbringen möchte: Immer her damit und fleißig im Takt lutschen.
Ginger: Apropos Leckerlies: Mit was kann man euch denn ködern und was sollte man lieber lassen?
Dirk: „…was sollte man lieber lassen?“ Ich denke zu versuchen uns zu ködern. 🙂
Meine Mutter sagte immer: Nimm keine Süßigkeiten von Fremden an!
Ginger: Von eurer neue Single The Death Of Art habt ihr 100 Stück mit im Gepäck, die man nur am Merch auf Tour erwerben kann. Wie man hört ist es für euch mehr als ein Lied; es ist ein Projekt von Künstlern für Künstler. Kannst du schon mehr dazu sagen?
Dirk: The Death Of Art:
Nach „Banished from Paradise“ brauchten wir alle mal Zeit für uns. Wir waren der Meinung, wir haben gerade alles gesagt was wir sagen wollten. Kai fing an selber Gitarren zu bauen. Ich hatte das Thema in Bildern verarbeitet und schaute wegen einer neuen Ausstellung und wurde leider krank etc. Doch immer wenn wir uns getroffen hatten, merkten wir schnell es gibt ein Thema, welches über unser aller Köpfe schwebte. Das momentane Verhalten der Musikszene, Film/Fernsehen, ja allgemein in der Kunstszene. Egal ob man mit Freunden sprach, anderen Künstlern, es brachte einen früher oder später auf 180!
Und dann war der Impuls da! Wir haben uns sofort zusammengesetzt und mit JP Genkel The Death Of Art aufgenommen. Es war der ehrliche Impuls/Wunsch den momentanen Zustand zu reflektieren und auf den Punkt zu bringen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe als Künstler. Es ist ein Thema was uns alle betrifft (Musiker, Fans, Maler, Filmemacher, Designer, einfach uns alle die Kunst in irgendeiner Form lieben und brauchen).
Durch das Austauschen mit anderen Künstlern entstand eine große Zusammenarbeit. Aus einem Song wird ein Projekt. Mehr dazu – nach der Tour.
Wer nun denkt: Oh, ein Lied nach dem Motto „armer Künstler“, dem können wir aber schon hier sagen: Falsch gedacht! Alles hat seinen Ursprung und seine Quellen. Und da müssen sich viele an die eigene Nase fassen.
Mehr kann ich aber jetzt nicht sagen, außer: Ihr werdet den Song und das Projekt lieben und hassen.
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Wir bedanken uns herzlich bei Florian und Dirk für das Interview und wünschen allen Tourteilnehmern viel Vergnügen!
02.09.2016 [DE] Leipzig – Bandhaus (w/ Sorrownight)
03.09.2016 [DE] Erfurt – Club from Hell (w/ Sorrownight)
09.09.2016 [DE] Rostock – Helgas Stadtpalast (w/ Sorrownight)
16.09.2016 [DE] Hamburg – Logo (w/ Sorrownight)
17.09.2016 [DE] Berlin – Hangar 49 (w/ Sorrownight)
24.09.2016 [DE] Köln – MTC (w/ Johnny Deathshadow)
01.10.2016 [DE] München – Garage Deluxe (w/ Herzparasit)
Text + Interview: Ginger Chan