CD Review: Vlad in Tears – „Souls On Sale“

Vlad In Tears wurden 2007 von den drei italienisch stämmigen Brüdern Kris (Vocals, Piano), Lex (Gitarre) und Dario (Bass), sowie Alex (Drums), ihrem besten Freund aus Kindertagen, gegründet. Seit dem hat sich viel getan: nach Tourneen durch Deutschland, UK und Osteuropa als Support für diverse Bands – darunter Crematory, Combichrist, Xandria, 69 Eyes, Unzucht, Hämatom, Stahlmann,
Lord of the Lost und Mono Inc. – oder durch Gigs auf Festivals wie dem Castle Rock, Dark Munich Festival, M’era Luna, Rockharz und Hexentanz, erfreuen sich Vlad In Tears einer stetig wachsenden Fan-Gemeinde.

In der aktuellen Besetzung – Kris (Gesang), Dario (Bass), der ebenfalls aus Italien stammende Giovanni De Benedetto (Gitarre, seit 2016) und der Rumäne Cosmo Cadar (Schlagzeug, seit 2013) – veröffentlichen Vlad In Tears nun, 9 Jahre nach ihrem Debüt Seed Of An Ancient Pain (VÖ 2008), ihr neuestes Studio-Album Souls On Sale, mit dem sie im Frühjahr 2018 auf Headliner-Tour durch Deutschland, Osteuropa, Finnland, England und Italien gehen werden.

Schon mit dem Opener Pray zeigen Vlad In Tears, dass es auf Souls On Sale musikalisch etwas anders zugeht, als man es von den sympathischen Wahl-Berlinern bisher gewohnt war – dunkler, rockig und gerade heraus. Ein Song, der durch die breite Gesangs-Palette von Kris, sowie durch treibenden Sound besticht und somit unweigerlich zum Mitrocken verführt. Auch der Nachfolger Lovin‘ kann da mithalten – ein schönes Beispiel für DarkRock-Sound à la Vlad In Tears. Mit laszivem Gesang und eindringlichen Lyrics eignet er sich super zum verträumten Tanzen, sei es in den eigenen vier Wänden oder auf den Tanzflächen der Republik. Mit Bleed Me Dry (zu dem kürzlich ein Lyric-Video veröffentlicht wurde) knüpfen VIT an Erfolge wie Feed On Me (VÖ 2014) an. Gesanglich erinnert er in den Strophen stark an Manson, während im Chorus wieder eindeutig Vlad In Tears zu erkennen ist. Der Song geht direkt ins Ohr und wirkt sich auch auf alle Muskeln im Körper aus – Tanzen, ein Muss. Vom lasziven und mehr als eindeutigen Text fange ich besser gar nicht erst an 😛 …

How Do You Know zeichnet sich wieder durch altbekannte Muster aus – ruhiger performte Strophen, kraftvoller Chorus, starke Lyrics und kraftvoller Sound. Durch den bluesigen Charakter und den Gesang, der wieder an Marilyn Manson erinnern lässt, bekommt The Devil Won’t Take Me Home einen ganz eigenen Charme. Ein Song, der etwas mystisch klingt und zum stillen Genießen verführt. Wer hingegen richtig abrocken will, dem sei Sorrow empfohlen – schnelle Gitarren-Riffs, treibende Beats und Drums und dazu Kris‘ klarer und kraftvoller Gesang. I Can’t Get Over It scheint zunächst etwas ruhiger zu werden, doch weit gefehlt. Setzen die Instrumente erst einmal ein, zeugt auch dieser Titel von der Energie, die in den anderen Songs zu finden ist. Never Fear The Pain beginnt schon mit reißenden Riffs. Das typische VIT Muster (ruhige Strophen, knallender Chorus) wiederholt sich auch hier, aber wie sagt man so schön? Never touch a running System 😉 … Zudem gibt es einen instrumentalen Part, bei dem Gitarrist Giovanni mal zeigt, was er so kann.

Save Me schließt ein wenig an The Devil Won’t Take Me Home an, zumindest was den mystischen Charakter des Songs angeht. Im Gegensatz zu letzterem ist Save Me deutlich kraftvoller und ein wahrer Hilfeschrei. Generell hat man den Eindruck das Album ist ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Schwarz und Weiß, und niemand weiß wer gewinnen wird. Der Abschluss-Song Gone vereint alles, was man bisher so auf Souls On Sale zu hören bekam – doomiger, düsterer und stimmlich leicht verfremdeter Gesang in den Strophen, kraftvoll und klar dagegen im Chorus, schwere Riffs und eindringliche Beats, dazu eine prägnante Piep-Melodie. Im Grunde ein perfekter Abschluss für dieses neue Vlad In Tears Werk…

… und dann kommt der Bonus Track. An sich ist After The End ein toller Song – eine akustische Ballade mit viel Gefühl – doch sie mag sich nicht so recht in den restlichen Stil des Albums einfinden. Dieses Stück hätte man sich besser für eine Sonder-Edition oder ähnliches aufheben sollen. Auf Souls On Sale ist es etwas Fehl am Platz – leider.

Mit Souls on Sale legen Vlad In Tears einen wahren Seelen-Striptease hin – sie legen ihr Innerstes frei, geben alles für ihre Fans, ohne sich dabei selbst zu verkaufen. Das Album ist voller Emotionen und Energie und spiegelt Vlad In Tears in all ihren Facetten wider. Man spürt, wie viel Herzblut in die Produktion geflossen ist. Und wer VIT kennt, der weiß, dass sie dies auch auf der Bühne zeigen. Alles in Allem ein rundes Album (wenn man vom Bonus-Track einmal absieht 😛 ), das in jede gute Dark-Rock Sammlung gehört.

Und wenn all das für euch noch kein Kauf-Argument ist, dann vielleicht dieses hier: in einer der Hard-Copies der CD ist ein Golden Ticket versteckt, durch das ihr ein Privat-Konzert von und mit Vlad In Tears gewinnen könnt!
Ihr glaubt es nicht? Hier das Beweis-Video.

Die einzige Frage, die noch bleibt: Wie viel ist eure Seele wert?

Tracklist: 01. Pray
02. Lovin‘
03. Bleed Me Dry
04. How Do You Know
05. The Devil Won’t Take Me Home
06. Sorrow
07. I Can’t Get Over It
08. Never Fear The Pain
09. Save Me
10. Gone
11. After The End (Bonus Track)
Release: 15. Dezember 2017
Genre: Dark Rock
Label: Eternal Sound Records
Anspieltipp: Pray, Bleed Me Dry, The Devil Won’t Take Me Home
Homepage: www.vladintears.com

Text: Steph Lensky

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