Video Review: Dunkelsucht – „This is fucking mainstream“

Dunkelsucht, welche uns bereits live überzeugten, veröffentlichten am diesem Freitag einen Song, welcher uns ebenso mit seiner Wortgewandtheit, Offenheit und gespickt mit einer großen Portion Ironie überzeugte. Wer in This is fucking mainstream hineinhört, bekommt das serviert, was der Titel vermuten lässt: Klischee und Realität.

Das entworfene Musikvideo packt zu dem Text obendrauf den aktuellen visuellen Zeitgeist, welcher nicht minder aus klassischen Mustern besteht, für welchen unter anderem der aktuell angesagte bicolor Effekt genutzt wurde. Natürlich dürfen auch Inszenierungen mit klassischen Requisiten oder das gern genutzte Storytelling im separaten Handlungsstrang nicht fehlen. Dies ist nicht als Abwertung von anderen Werken zu verstehen, sondern nur eine Beobachtung. Denn ein jeder kann sich aus der Singleauskopplung der am 1. Oktober erscheinenden EP das nehmen, was er/sie möchte, da es ein musikalisches Potpourri von der Szene für die Szene ist.

Was This is Fucking Mainstream ganz und gar nicht zum Mainstream werden lässt, ist der Kniff von Director Türkan Kuşkay diese aneinander gereihten klassischen Videomotive zum Ende hin verschmelzen zu lassen, wenn die Tänzer – nicht ganz zufällig begleitet von Patrick Näf’s Worten „Dieser Song und der Text folgen keiner Struktur“, welche taktlos im Takt von Ara Jo (er)klingen  – in das Setting von Dunkelsucht eintreten. Continue reading

Live Review: L’Âme Immortelle / 03.02.2018 / Dresden

Ohne eine wissenschaftliche Befragungen durchgeführt zu haben, lässt sich vermuten, dass es kaum jemanden da draußen gibt, der nicht einen Song von L’Âme Immortelle kennt bzw. ein Stück von ihnen auf Festplatte oder noch auf Kassette rumliegen hat, wenn nicht sogar eines der 12 Studioalben im Regal stehen hat. Kurzum: von L’Âme Immortelle hat man schon mal etwas gehört und sie vielleicht auch schon gesehen auf dem einen oder anderen Festival. Und tatsächlich habe ich persönlich die Urgesteine des Elektro-Pop bisher auch nur am Tage auf der großen Festivalbühne gesehen (zum M’era Luna 2009 und Blackfield 2015). Und, ganz unabhängig vom Genre, werden mir sicher einige zustimmen, dass Indoor doch noch einmal etwas ganz anderes ist. Und genauso war es auch für mich an jenem Samstag im traditionsreichen Beatpol (vormals Starclub) in Dresden. 

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