Featured Artist: Brunhilde

Wir möchten euch heute mal wieder eine Band vorstellen, die weitaus mehr Beachtung verdient: BRUNHILDE – nein dabei handelt es sich nicht um eine schräge Mittelalterband oder eine korpulente gleichnamige Dame. Es ist vielmehr eine junge aufstrebende Hardrock Band aus Nürnberg, die mit dem Namen genau diese Verwirrung beabsichtigt. Wieso alles so machen, wie es in diesem Genre erwartet wird? Gegründet 2012 und inspiriert von Größen wie Rammstein, System Of A Down und Nirvana, wollen BRUNHILDE mit ihrer jungen, frischen und rotzigen Art über die Grenzen der Genre-Einteilungen hinaus.

Texterin und Frontfrau Caro weiß nicht nur mit ihren weiblichen Reizen im Sinne von „Sex sells“ umzugehen, sondern hat auch ihre männlichen Bandkollegen Kurt (Gitarre), Carsten (Gitarre), Eric (Schlagzeug) und Michi (Bass) gut im Griff. Mit ihrer Reibeisenstimme verleiht sie den technisch und musikalisch gut gemachten Songs ihre besondere Note: rotzig und mit wilder Attitüde werden dem Hörer ehrliche Texte um die Ohren gepfeffert, die gerade heraus und manchmal mitten in die Fresse sind. Laut eigenen Angaben musste diese direkte Art auf ihrem Debütalbum Dollhouse (VÖ Juli 2015) vorab sogar zensiert werden. Auch auf ihrem aktuellen Album Behind My Mind (VÖ Mai 2017) ist eben diese wilde Art zu hören.

Das Besondere an den fünf Nürnbergern ist ihre Ehrlichkeit. Nicht nur ihre Texte, sondern auch die Umsetzung ihrer Musik steht immer im Sinne der Authentizität:Anscheinend ist es heutzutage normal, irgendein kling-kling und Streicher mit einzubauen. Und wer spielt das dann live? Naja, das wird dann mit einem Einspieler gemacht… äääähhh… NEIN!! Wenn ein Streicher auf dem Album spielt, spielt er das auch live. Und wenn 5 Gitarristen und 3 Schlagzeuger nötig sind um das richtige Brett zu bekommen, das wir uns vorstellen, dann vergrößern wir eben.“.

Von dieser ehrlichen und authentischen Art konnten wir uns selbst überzeugen – im Interview mit BRUNHILDE Frontfrau Caro.

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Steph: Im Mai habt Ihr in der JVA Nürnberg gespielt. Wie muss man sich das vorstellen – haben da Wärter und die „schweren Jungs“ mit Euch gemeinsam gerockt?

Caro: Der Gig in der JVA war toll! Ein unheimlich nettes und dankbares Publikum. Ich habe es mir nicht so entspannt vorgestellt. Man hat immer Johnny Cash oder Metallica mit St.Anger im Kopf. So ist das in Deutschen Gefängnissen definitiv nicht. 🙂 Die Insassen mussten sitzen und durften nicht aufstehen, da verschiedene „Häuser“ teilgenommen haben und die Beamten verhindern mussten, dass sich irgendetwas zugesteckt wird. Zu meiner Überraschung haben auch Frauen am Konzert teilgenommen. Selbstverständlich weit weg von den Männern… Es war eine sehr interessante Erfahrung!

Steph: Auf Eurer Homepage schreibt ihr, ihr wollt „Gigs, Gigs und ach ja und… Gigs„. Was ist in diesem Jahr noch so geplant? Was wäre Euer absoluter Traum-Gig?

Caro: Am 14.7. spielen wir in Loket (Tschechien) mit The Sweet und Turbo. Für den Herbst ist dann eine kleine England-Tour geplant. Leider haben wir noch keine genaueren Infos. Nächstes Jahr wird es dann höchstwahrscheinlich sehr viel mehr werden. Wir halten euch auf dem Laufenden. Unser Traum-Gig… Wacken und Rock on the Range. Auch wenn mir dabei der Arsch auf Grundeis gehen würde. 😀

Steph: Euer erstes Album Dollhouse ist gleich mal unter der Zensur gelandet – Respekt. Wie hat sich das angefühlt? Und was habt Ihr beim aktuellen Album anders gemacht, dass eine Zensur nicht nötig war?

Caro: Schlimm war das nicht… Bei Dollhouse haben wir sehr viel rumgestritten, was man sagen darf und was nicht. Was im Englischen geht und was nicht. Bei Behind My Mind habe ich versucht, einfach Diverses mit mehreren Metaphern zu umschreiben. Grundsätzlich lass ich mir aber nicht reinreden, da die Gedanken frei sind. 😉

Steph: Eure aktuelle Scheibe heißt Behind My Mind, passend dazu ziert eine MRT Aufnahme eines Schädels das Cover. Ist die Scheibe somit auch ein Blick hinein in Eure Köpfe?

Caro: Cool gell 😀 … Das ist tatsächlich mein Kopf. Wir fanden das einfach passend zum Albumtitel und es sollte natürlich ein Wink mit dem Zaunpfahl – ein „Blick in den Kopf“ – sein.

Steph: Um die Verwirrung perfekt zu machen: Was war der schlechteste Witz, den Ihr je gehört habt?

Caro: Ich kenn keine Witze, weil ich absolut nicht lustig bin… 😉

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Wir finden, lustig muss sie ja auch nicht sein, solange sie weiter mit ihrer Stimme und ihren Texten zu überzeugen weiß. Und damit ihr euch jetzt selbst von den Qualitäten und dem genialen Sound von BRUNHILDE überzeugen könnt, hier der Song If It Hurts von ihrem aktuellen Album Behind My Mind.

 

Text + Interview: Steph Lensky

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