Book Review: Musikmagazin-Chroniken

Die etablierten Szenemagazine Sonic Seducer und Orkus! führen in ihren jeweiligen Shops nicht nur Ausgaben ihrer Printmagazine, sondern auch bandspezifische Bücher, was eine Zusammenfassung der in den jeweiligen Magazinen erschienenen Artikel, Reviews und Fotos entspricht. Ein interessantes Angebot für all diejenigen, die sich für den Werdegang eines bestimmten Musikprojekts aus Redaktionssicht interessieren.

Und dies nahm ich an – einmal vom Sonic Seducer mit der Lord of the Lost-Chronik (Zeitspanne 2009 – 2016) und der Orkus! hatte seinerseits eine Chronik von Letzte Instanz (Zeitspanne 1997 – 2012) zusammengestellt. So lag es auf der Hand auch mal einen Blick hineinzuwerfen – aus Redaktionssicht. 😉 Schauen wir uns also doch einmal an, was diese Chroniken generell so zu bieten haben. 🙂

Einband:

Der Sonic Seducer veröffentlicht die Hardcoverausgabe in DIN A5 in limitierter Stückzahl, was handschriftlich auf dem Buchrücken vermerkt ist. Weiterhin befindet sich auf dem Buchrücken eine Inhaltsangabe, sowie die ISBN, der Scancode und der Preis und der Verlagsname.

Die Letzte Instanz-Chronik des Orkus! ist in Schutzfolie eingeschlagen, was die hohe Qualität des Hardcovereinbands erhalten soll. Dass dies weniger zur Schonung von Ressourcen beiträgt, sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Da der Versand sehr sorgfältig durchgeführt worden ist (später mehr dazu), könnte hierauf sicher verzichtet werden.
Der Buchrücken ist frei von Verlaglogo, Scancode und Buchpreis, dafür aber denzend mit dem Bandlogo versehen, was diesen Einband noch einmal aufwertet.

Inhalt:

Für den Preis von 29,99 € erhält man 204 Seiten vom Sonic Seducer. Die im Magazin veröffentlichten Texten & Bilder werden ergänzt durch private Fotos und für die Ausgabe verfasste Worten der Künstler und ein Vorwort von Daniel Schulz (Unzucht). Je nach Bandversion wird eine Autogrammkarte oder Sticker beigelegt.
Bei jedem Artikel ist die Quelle und Jahreszahl vermerkt, was die Einordnung in die Bandgeschichte erleichtert. Es besteht eine strenge Trennung zwischen Textseiten und Fotoseiten, beides jedoch in gleichbleibender hoher Fotopapierqualität, die auch für reine Textseiten angewendet wurde. Die inhaltliche Unterteilung erfolgt nach Kapiteln, welche einen definierten Zeitabschnitt bzw. eine Ära umfassen.
Als störend empfinde ich die sechs eingeschobenen Eigenwerbungseiten für Produkte des Thomas Vogel Media Verlags. Was in der monatlich erscheinenden Magazinausgabe völlig okay ist, aber passt dann nicht wirklich zum Versprechen „Über 200 Seiten im hochwertigen Hardcover […]“.

Der Orkus! hat sich für ein größeres Format entschieden. Dadurch ist eine Lagerung direkt neben der DVD-Sammlung zwar nicht möglich, aber die Magazinausgabe ist ja auch nicht kleiner. Die Grafiker von Zoomia Medien wissen diesen Vorteil auch gut zu nutzen, da sie die A4 Seiten eben nicht vollstopfen bzw. zwischen Text und Bild trennen mussten und das Magazin-Feeling erhalten bleibt, ohne dieses jedoch zu kopieren. Zudem befindet sich die Jahreszahl auf jeder Seite, sodass man den zeitlichen Überblick direkt beim Durchblättern erhält und diesen nicht im Text selber suchen muss. Und da Reviews und Interviews mit Fotografien ergänzt wurden, ist auch deren Entstehungszeitraum klar – anders als bei der Trennung zwischen Textseiten und Fotoseiten bei den Bänden der Konkurrenz.
Auch was die Papierqualität angeht hat sich der Orkus! gegen Hochglanz entschieden und setzt auf das haptische Gefühl von dickem Papier, ohne das dies jedoch zu Kosten der Fotoqualität geht. Gegenüber Fingerabdrücken ist es robuster, was eine lange Freude an der Chronik garantiert. Und hier bekommt man tatsächlich über 100 Seiten Bandhistorie pur – im Fall von Letzte Instanz exakt 142.

Versand:

Die Chronik vom Sonic Seducer kam in einer wenig gepolsterten DIN B5 Versandtasche an. Für eine unversehrte Zustellung nicht sehr geeignet. [Dadurch hat die von mir erworbene Ausgabe auch Stoßstellen an den Ecken.] Für die Kosten von 3,90€ hätte man einen Versand im leichten Pappkarton durchaus erwarten dürfen. Die Mailmitteilung über den Stand der Bestellung bis hin zur Versandinformation weicht beim Sonic Seducer von Fall zu Fall ab. Hier wäre eine Verbesserung des Kundenservice wünschenswert.

Die Chronik des Orkus! war von einer dicken Pappe in DIN C4-Größe umgeben, die Sendung ist deklariert als „Paket bis 2 kg“ und damit mit einer Sendungsnummer ausgestattet, was eine Nachverfolgung gut ermöglicht.
In meinem Fall verzögerte sich die Sendung krankheitsbedingt, was noch einmal handschriftlich auf der Rechnung mit einer persönlichen Note vermerkt wurde und mit einer kleinen Gimmikbeilage ergänzt. Diese persönliche Note ist die Kirsche auf die sehr gute Bestellerfahrung.

Shop:

In beiden Shops ist der technische Vorgang der Bestellung gut. Die Versandkosten werden individuell berechnet. Allerdings gibt es beim Sonic Seducer hierüber keine allgemeine Auskunft, nur eine Information in den FAQs, dass die Versendung nach Erhalt der Vorkassenzahlung erfolgt. Besser macht es der Orkus!, welcher eine FAQ-Seite eingerichtet hat, auf der man sowohl über die Versandzeit als auch über die zu erwartende Höhe der Versandkosten informiert wird. In beiden Shops werden diese dann im Laufe des Bestellvorgangs final berechnet.

Eckdaten:

Sonic Seducer Chronik
Format A5
29,99 EUR (ca. 200 Seiten)
 
Extras je nach Ausgabe
teilweise Limitierung (nummeriert)
Versandkosten je nach Gewicht/Land
Orkus Chronik
Format A4
19,99 EUR (ca. 100 Seiten) bzw.
29,99 EUR (ca. 200 Seiten)
Extras je nach Ausgabe
teilweise Limitierung (nummeriert)
Versandkosten je nach Gewicht/Land

Text & Photos: Ginger

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.