CD Review: Destinova – „Nameless Goat“

Die Band Destinova gründete sich bereits 2007 unter dem Namen Poetry Fact. Nach ersten Veröffentlichungen unter diesem Namen – darunter die EP Hurry Up (VÖ 2012) und das gleichnamige Album Poetry Fact (VÖ 2013) – und einer Neubesetzung innerhalb der Band, folgte 2015 die Umbenennung in Destinova. Nun hat das deutsche Trio – bestehend aus Sänger und Gitarrist Tim, Gitarrist Stevo und Bassist Thomas – ihr erstes Full-Length Album namens Nameless Goat herausgebracht. Darauf befinden sich 11 brandneue Songs.

Destinova präsentieren sich auf Nameless Goat rockig, energetisch und leidenschaftlich. Teilweise mehr in Richtung Metal gehend dominieren Up-Tempo Songs mit verzerrten Vocals und impulsivem Charakter. Vor allem der Opener The King Around und Nothing Left To Lose wissen durch ihre ohrwurmigen Hooklines besonders zu überzeugen. Aber auch die folgenden Songs knüpfen an das Schema an. So sind derbe Gitarren-Riffs und gelegentliche High-Screams in so gut wie jedem Song wiederzufinden – sei es Road To Hell, in dem besonders die Grunge-Elemente a la Nirvana deutlich werden, oder Dog, in dem vor allem Metal-Sounds zu vernehmen sind und der durch lange instrumentale Parts, sowie Gebelle – das verleiht dem Song einen echt witzigen Charakter – des Sängers besticht.

Mit A Fine Song To Reach You, Generation Zero und Lost In A Dream geht es etwas ruhiger und gechillter weiter. Aber auch diese Songs haben eindeutig Ohrwurm-Charakter und verleiten zum rhythmischen Kopfnicken und Luftgitarre spielen.

Wieder wach gerüttelt wir man im wahrsten Sinne mit Wake Up. Wieder ein Song, der direkt nach vorn geht und mit seiner eingängigen Melodie und den Lyrics zu überzeugen weiß. Stone, das mit nur 16 Sekunden kürzeste „Stück“ des Albums beginnt mit reinen Vocals und schmettert noch ein paar Gitarrenriffs hinterher. Der Sinn dieses kurzen Einspielers will sich jedoch noch nicht so recht erschließen – ist es ein weiterer Wachrüttler oder sollte man ihn einfach mit Humor hinnehmen?

Lunatic beginnt mit einem Rotz-Geräusch und kommt auch genauso rotzig daher. Screams verleihen den Vocals wieder einen ordentlichen Metal-Touch, dem sich die Gitarren-Riffs und die Drums anpassen. Mit dem rockigen und sehr melodischen Shine And Collide geht die Namenlose Ziege dann auch schon in die finale Runde. Ein sehr passender Song am Ende, findet er doch irgendwie wieder den Weg zurück zum Opener, der bereits ein Ohrwurm-Kandidat war. Außerdem vereint er scheinbar alle auf dem Album präsentierten Stile – einerseits melancholisch und ruhig, andererseits absolut catchy mit dominanten Riffs und einprägsamen Lyrics.

Alles in Allem wissen die Jungs aus Leverkusen sich zu präsentieren: abwechslungsreich, teils voll auf die Zwölf und teils sehr melodisch eignet sich Nameless Goat sowohl zum Abhotten auf der Tanzfläche, als auch zum Mitsingen unter der heimischen Dusche. Ihr Mesh-Up verschiedener Stile zeugt von reichlich Kreativität und besticht durch gutes Handwerk und rafiinierte Umsetzung. Man spürt deutlich, dass der Spaß an der Musik im Vordergrund steht und das überträgt sich unweigerlich auf den Hörer. Insgesamt eine wirklich nette und empfehlenswerte Scheibe.

Tracklist: 01. The King Around
02. Road To Hell
03. Nothing Left To Lose
04. Dog
05. A Fine Song To Reach You
06. Generation Zero
07. Lost In A Dream
08. Wake Up
09. Stone
10. Lunatic
11. Shine And Collide
Release: 20. Oktober 2017
Genre: Alternative Rock / Grunge / Metal
Label: VinterSon
Anspieltipp: The King Around, Dog, Wake Up, Shine And Collide
Homepage: www.destinova.de

Text: Steph Lensky

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