CD Review: Mono Inc. – „Symphonies of Pain: Hits And Rarities“

Titel, die es nicht bis auf ein Album geschafft haben, haben dieses Schicksal sicher nicht ganz umsonst verdient… könnte man meinen. Im Fall von Mono Inc. wissen wir ja bereits durch Tired Of The Day, welches auf der EP Revenge 2011 veröffentlicht wurde, dass sich B-Seiten Tracks zu echten Publikumslieblingen entwickeln und sogar den Sprung auf Festival-Playlisten schaffen, was normalerweise nur Singles und All-Time-Favourits vorbehalten ist.

Mit diesen Gedanken im Kopf setzte ich mich an das Review zu Symphonies of Pain: Hits And Rarities. Ob ich da wohl auch so einen Song dieser Qualität auf Disk 2 entdecken werde? Denn da es sich bei Disk 1 um eine Compilation von bereits veröffentlichten Songs handelt, lege ich den Fokus auf die Stücke, welche als Bonustracks, Beigaben für Singles oder eben gar nicht veröffentlicht wurden, um herauszufinden: Lohnt sich denn der Kauf noch einer Compilation, nachdem The Clock Ticks On 2004–2014 vor 3 Jahren erschienen ist?

Eröffnet wird mit Ghostship, ein Song, der nicht nur lyrisch, sondern auch instrumentalisch sehr gut zu Mono Inc.’s Togehter Till The End – Periode passt und daher auf der dazugehörigen Single als Bonustrack veröffentlicht wurde. Wer also das vorangegangene Album in seiner Ganzheit mochte, wird hieran seine Freude haben (ein Album-Review dazu gibt es hier). Auf der Amazon-Bonus-Version von diesem Album befand sich übrigens auch Cemetery Of Hearts, was die Herzen von all jenen höher schlagen lassen sollte, die sich bereits in Gothic Queen vom 2009er Album Voices of Doom verliebten. Ein bisschen schwerer fällt es mir da bei House On Fire, welcher als Bonusbeigabe für die Plattform Deezer erschienen ist. Für einen A-Seiten-Track müsste dieses Stück tatsächlich noch ein bisschen aufpoliert werden. Da wir aber gerade beim Thema Seefahrt sind: Einen nautischen Touch hat auch der Song Farewell abbekommen, bei dessen Melodie der Hanseatische Einschlag der Band sicher nicht von der Hand zu weisen ist. Warum auch? 🙂

Im Arrangement der Stücke Don’t Let It Go Wrong und Damn Happy Man gibt es keine wirklich großen Überraschungen. Es wird nach den altbewährten Rezept gekocht und melodisch serviert. Soll heißen: Hier bekommt man das, was draufsteht. Nämlich Mono Inc.! Das gilt übrigens auch für die sehr tanzbaren Stücke, die die Hamburger Band in ihrem Portfolio hat. Mit dazu kommen jetzt die Stücke Why Can’t I und For All We Have To Suffer. Und ganz viel Gefühl bekommt man bei Ghost Town Gates, was überwiegend eindrucksvoll von Klavier getragen ist.

Beim Hören der Interpretation des Bush-Songs Comedown wird mir dann auch richtig bewusst, wie ich ihren Unterhaltungswert auf den Szenefestivals vermissen werde, da sie vorerst eine längerfristige Pause einlegen werden. Dies ist allein schon Grund genug sich noch ein Ticket für die „Eisheilige Nacht“-Konzertreise zuzulegen, um Martin Engler (Vocals), Carl Fornia (Guitar), Manuel Antoni (Bass) und Lady Katha Mia (Drums) noch einmal live zu erleben.

Als echte Rarität entpuppt sich Alter Mann (veröffentlicht im Sonic Seducer 2015-05), womit Singer/Songwriter Martin Engler ein weiteres Werk geschaffen hat, in dem er mit der Schöpfung abrechnet, wie schon bei My Deal With God 2013. Gänzlich vorher unveröffentlicht ist Out Of My Head – zumindest seitens Mono Inc. Ob es Martin Engler gelungen ist die Message des Songs ebenso herüberzubringen, wie einst Kylie Minogue? Auf diesen Silberling gibt es die Antwort. Und als ob die Story der Bonus Tracks, Singlebeigaben oder Special Editions fortgeführt werden soll, befindet sich unter all diesen daraus zusammengestellten Song ein bis dato ganz neuer Song: Beggars And Kings, dem man als Anheizer auf das Album ein Lyric-Viceo spendierte. Denn außer diesem Text ist bisher ja schon alles besungen worden.

Für Freunde der poppigen DarkMusic ist es durch die Compilation mit den Highlights aus nunmehr 17 Jahren Bandgeschichte ein idealer Tipp für unter-den-Weihnachtsbaum. Und alle Album-Only Käufer können mit dieser Zusammenstellung endlich auch Lücken in der Musiksammlung füllen, die es durch die hohe Qualität der Lieder auch verdienen gehört zu werden. 

Tracklist CD 1:

01. Voices Of Doom
02. Children Of The Dark
03. Heile, Heile Segen
04. In The End
05. Symphony Of Pain
06. Boatman
07. Arabia
08. Potter’s Field
09. Forgiven
10. Wave No Flag
11. My Sick Mind TV
12. Teach Me To Love
13. Euthanasia
14. Get Some Sleep
15. Viva Hades
16. Never Ending Love-Song
17. Time To Go

Tracklist CD 2:

01. Ghostship
02. Cemetery Of Hearts
03. Beggars And Kings
04. So Long, Farewell
05. For All We Have To Suffer
06. Don’t Let It Go Wrong
07. Why Can’t I
08. Damn Happy Man
09. Comedown (Bush Cover)
10. Ghost Town Gates
11. House On Fire
12. Kein Weg Zu Weit (unplugged feat. J. Witt)
13. Alter Mann
14. Out Of My Head (Kylie Minogue Cover)
15. In My Darkest Hours
16. Feuer
17. Boatman (unplugged feat. Ronan Harris)

Release: 24. November 2017
Genre: Dark-Rock
Label: NoCut Entertainment
Anspieltipp: Cemetry Of Hearts, ComedownAlter Mann
Homepage: www.mono-inc.com

Text: Ginger Chan

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