Insight: Shadow – we rebuild our home!

Generationen von Metal, Gothic, Electro, Rock, Industrial, – Fans und deren ganzen Sub-Sounds haben im Shadow Leverkusen so manche Nacht zum Tag gemacht … bis zum 30.04.2018, als ein Kabelbrand zum Inferno für den Club von Claudia Schreiber und Ralf Nesch wurde. Clubsterben einmal anders …

Die Schließung ihres Lebenswerkes war für die beiden schon in wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine Option, aber was nun? Dazu gibt es ein klares Statement: Shadow – we rebuild our home!

Was jedoch für Anstrengungen dahinter stecken, dass berichtet Claudia Redakteurin Ginger im Detail:

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Ginger: Nach knapp 18 Jahre Shadow hat ein Brand die Räume auf der Friedrich-Ebert-Straße heimgesucht. In so einem Moment steht man nicht nur vor den Trümmern seiner Existenz, sondern auch vor der Frage ‚Bauen wir wieder auf?‘ in den Zeiten, wo in anderen Regionen Clubs schließen. Warum habt ihr euch dafür entschieden und warum wieder Leverkusen Mitte? Was ist das Besondere hier?

Claudia: An Leverkusen „Downtown“ ist eigentlich nichts (mehr) besonders…günstig ist die relativ zentrale Lage zwischen dem bergischen Städtedreieck, in dem wir ja verwurzelt sind, sowie dem Köln/Bonner Raum und dem Ruhrgebiet, sowie die Autobahn- und Zuganbindung. Viel wichtiger ist uns aber, dass wir in den vertrauten Räumen bleiben, denn auch wenn das Shadow immer vom Geist der Idee sowie der Art der Gäste gelebt hat, so haben uns doch auch die Räumlichkeiten geprägt. Wir hängen einfach dran.

Ginger: In welcher Phase des Wiederaufbaus befindet ihr euch und wie liegt ihr im Zeitplan?

Claudia: Leider gibt es (noch) keinen Zeitplan, außer „so schnell wie möglich“. Der Abriss sowie die Reinigung sind abgeschlossen und die Freigabe ist erteilt, nun kann es mit dem Aufbau hoffentlich endlich losgehen. Natürlich geht uns alles zu langsam, aber – Handwerker halt…und es handelt sich ja nun wirklich um eine Großbaustelle, es gibt nicht eine Steckdose, kein Kabel, keine Wasserleitung, NICHTS mehr ☹
Von daher warten wir auf die Planung des Bauleiters, der die Gewerke koordinieren wird. Wir hoffen sehr, zu Weihnachten wieder feiern zu können, ob das realistisch ist, können wir leider noch gar nicht sagen.

Ginger: Gäste und Interessenten können euch über leetchi Geldspenden zukommen lassen und Helfer können sich in einer Facebook-Gruppe koordinieren. Welche Möglichkeiten der Unterstützung abseits dieser Plattformen gibt es noch bzw. welche sind euch zu Teil geworden?

Claudia: Gerade letzte Woche sind Gäste losgezogen, und haben Kerzenständer, die bei ebay Kleinanzeigen angeboten wurde, abgeholt und das Geld sogar bezahlt….solche Gesten sind es, die uns die Kraft geben, weiterzumachen. Ich glaube, wenn erstmal die Grundarbeiten geleistet sind und es ans Dekorieren bzw. an unsere individuelle Einrichtung geht, stehen sehr viele Helfer mit Akkuschrauber, Pinsel oder Häppchen und Kuchen an unserer Seite.

Ginger: Aus der Not soll man ja eine Tugend machen. Gibt es schon Gedanken dahingehend was sich einrichtungstechnisch verändern wird und was soll auf alle Fälle rekonstruiert werden, da es einfach zum Shadow  gehört?

Claudia: Das ist ein wichtiger Punkt, da hast du vollkommen recht! Was auf jeden Fall dazu gehört, sind die beiden Herzstücke- die Tanzfläche und die Theke. Die Tanzfläche wird wieder in gleicher Größe und an ziemlich der gleichen Stelle sein. Die Theke wird auf jeden Fall ihre Hufeisen-Form wiederbekommen, allerdings schweben uns für die „äußere Erscheinung“ schon ein paar szene-angepaßte Änderungen vor. Mehr wird noch nicht verraten.

Geändert wird die Lage des DJs, der muss seine 8m² Platz räumen und bekommt im Gegenzug einen besseren Überblick. Auch hier ist der Rest Überraschung. ? Außerdem wird es einen kleinen Chill-Raum geben, in dem man zwar alles mitbekommt, aber trotzdem gemütlich sitzen kann. Ich habe so ein bisschen die Befürchtung, dass wir da Nummern verteilen müssen, wer wann dort „rumhängen“ darf ?, es soll sehr gemütlich werden. Außerdem wird bei der ganzen Aktion die ehemalige Küche, die immer ein Schandfleck war mit den weißen Fliesen, die leider zu sehen waren, wenn man zur Garderobe wollte, komplett umgestaltet und dem Motto des Shadows angepasst. Gleichzeitig wird sie zweckmäßiger gestaltet werden, um Arbeitsabläufe zu optimieren.

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Und bis das alles fertig ist, heißt es „Shadow on Tour“, zu deren Realisierung der Leverkusener Club Samara Lounge beziehungsweise der Cobra Club in Solingen den Resident-DJs dessen Tanzfläche zur Verfügung stellt. Wo und wann diese das nächste Mal Halt machen wird, das erfährt man unter www.shadow-lev.de, wie natürlich auch den baldigen Eröffnungstermin vom Shadow 2.0, für den wir den ganzen Team fest die Daumen drücken. ?

 
Text: Ginger Chan
Photos: Ralf Krieger, Claudia Schreiber, Philip Müller 

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