SORROWNIGHTs Sänger Veri Jumala – jener mit einer durch und durch unverwechselbaren Stimmfarbe – startet sein erstes eigenes Soloprojekt. Am 22.06. 2018 soll Veiled In Velvet Skies auf den Markt kommen. Doch was darf erwartet werden? Wird der Stil von SORROWNIGHT aufgegriffen? Was wird Veri Jumala von sich dort preisgeben und was war die Intention dabei? Fragen über Fragen, die uns der sympathische Wahl-Erfurter im Folgenden beantworten wird und wir natürlich auch! Denn vorab durften wir schon exklusiv erste Hörproben lauschen, was bedeutet, dass unser Review zum Debüt-Album auch nicht mehr fern ist. 🙂
Doch bis es so weit ist, genießt den kleinen Chat zwischen Redakteurin Angy und dem jungen Mann aus Thüringen, welcher sehr informativ und unterhaltsam wurde. 🙂
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Angy: Wie kam dir der Gedanke zum ersten eigenen Soloprojekt auf? Passten die Songs nicht zu Sorrownight? Wohin wird das Album musikalisch gehen?
Veri: Ehrlich gesagt würden die Songs, oder zumindest ein paar davon, auch sehr gut zu SORROWNIGHT passen. Jedoch ist es ja so, dass die Band und deren Material vor ein paar Jahren aus meinen Akustiksongs entstanden ist. Eigene Solo-Sachen zu schreiben und aufzunehmen waren meine ersten Schritte mit der Musik und das habe ich bis heute nicht aufgegeben. Genau genommen ist es somit schon lange nicht mehr das erste eigene Soloprojekt, aber das erste, was ich offiziell auf den Markt bringe und nicht nur, wie die Vorgänger, bei YouTube hochlade.
Musikalisch wird es auch kein Sprung in neue Gewässer, sondern besitzt weiterhin den bittersüßen, melancholischen Charakter, der zum Nachdenken und Träumen anregen kann. Allerdings merke ich selbst, dass ich mich weiterentwickelt habe. Das vor allem im Sound. Dass das Piano hierbei eine größere Rolle spielt als sonst, ist zum Beispiel ein Ausdruck davon. Und ich hoffe, dass man das auf Veiled in Velvet Skies auch spüren kann.
Angy: Inwiefern spielte Florian Grey bei der Entstehung deines Albums, die vergangene Akustik-Tour mit ihnen bzw. vielleicht auch Florian Grey selbst eine Rolle?
Veri: Um ehrlich zu sein, kaum. Oder zumindest nicht so, wie man es sich vielleicht vorstellt. Das liegt aber daran, dass ich in der Form schon tätig war und an ähnlichen Projekten gearbeitet habe, bevor ich Flo kennenlernen durfte. Die Akustik-Tour hat mir allerdings erneut gezeigt, wie viel Spaß es mir macht, mit diesem klaren und sehr emotionalen Sound auf der Bühne zu stehen. Insbesondere gemeinsam mit Christine Shadow am Piano. Daher hat mich die Akustik-Tour doch in dem Sinne inspiriert. Florian Grey ist jemand, den ich sehr schätze und mit dem ich gern zusammen arbeite und auch privat gern zu tun habe. Auch, wenn wir uns nicht oft treffen können, ist er ein Freund, der immer bereit ist mir zu helfen und Tipps zu geben. So hat er mir zum Beispiel Nina Jiers als Duettpartnerin empfohlen, was sich als wirklich wundervoll herausstellte. Bei der Entstehung des Albums, der Songs oder der Realisierung hat er allerdings seine Finger nicht im Spiel gehabt. Da hatte er auch genug mit seinem eigenen Album Ritus zu tun. Dahingehend bin ich übrigens sehr froh, dass das Album so gut ankommt und er sich damit so ausleben konnte. Ich kann es nur jedem ans Herz legen! [Anm: Ein Review dazu von uns findet ihr hier]
Angy: Was darf von Veiled In Velvet Skies erwartet werden? Welche Themen behandelst/verarbeitest du auf deinem Debüt-Silberling?
Veri: Auf Veiled in Veilet Skies lasse ich mich sehr fallen. Ich versuche niemals Themen zu wählen, die gerade gut funktionieren oder die irgendwie passen, sondern gehe immer in die dunkelsten Ecken meiner Gedanken und Gefühle. Aber bei diesem Album habe ich ehrlich gesagt weniger darüber nachgedacht als sonst und habe mich einfach treiben lassen. Es geht mal wieder um Verlust, Angst, Liebe, Schmerz, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Aber vor allem geht es darum, selbst in den dunkelsten Momenten etwas zu entdecken, was überrascht und eventuell inspiriert, motiviert oder aufbaut. Oder im anderen Sinne womöglich den düsteren Schmerz noch einmal bestätigt. Es ist nicht alles schön und man kann auch nicht überall etwas Positives mitnehmen. Das Wichtige ist nur, dass man etwas mitnimmt.
Angy: Wie viel von dir, kann man aus bzw. zwischen den Zeilen erfahren?
Veri: Sehr sehr viel. Es ist wahrscheinlich so, dass man durch meine Musik das meiste über mich erfahren kann. Es ist nur so, dass man (selbst zwischen den Zeilen) niemals etwas Konkretes herausnehmen kann. Mir ist sehr wichtig, dass immer ein großer Interpretationsspielraum herrscht. Somit bekommt jeder die Möglichkeit, seine eigene Geschichte damit zu verbinden und sich somit mit den Wirkungen zu identifizieren.
Angy: Wird es das Album als physisches Exemplar und/oder zum streamen und Download geben?
Veri: Der Schwerpunkt liegt beim Vertrieb ganz klar auf Download. Es wird auf (soweit ich den Stand jetzt sagen kann) so gut wie allen Downloadportalen erhältlich sein. Es wird auch physische Exemplare geben. Dabei gibt es auch eine limitierte Special Edition mit kleinen Zusatzinhalten wie Poster und handgeschriebene Lyrics (unter anderem). Da ich aber alles in Eigenregie erledige und auch komplett selbst finanzieren muss, überwiegt die Möglichkeit des digitalen Erwerbs.
Angy: Planst du eine eigene Solotour nach erscheinen des Albums am 22.06.2018 und wird es eine Release-Party geben?
Veri: Ich habe vor, die ein oder andere Bühne mit dem neuen Material zu bespielen. Leider ist das nicht ganz so einfach. Vor allem eine komplette Tour zu planen ist nicht nur kompliziert, sondern auch kostenintensiv. Ich werde aber alles daran setzen, dass das Album seine Live-Spielzeit bekommt und auch dass Christine mich dabei begleitet und wir gemeinsam auftreten können. Eine Release-Party haben wir ehrlich gesagt schon angesprochen und es wird wohl auch eine in Erfurt geben. Fest steht allerdings noch nichts.
Angy: Klar ist erst mal, das erste Album ist jetzt an der Reihe mit Release und Co., aber planst du einen Nachfolger zu starten? Wovon machst du das abhängig?
Veri: Das ist interessant. Denn ich habe, bevor ich die Frage gelesen habe, gar nicht daran gedacht keinen Nachfolger zu machen. Es wird also definitiv einen Nachfolger geben. Ich wage sogar zu behaupten, dass es mehrere Nachfolger geben wird. Die Musik ist mein Lebensinhalt und meine große Leidenschaft. Ich habe das letzte halbe Jahr damit verbracht an diesem Album zu arbeiten. Und ich habe direkt wieder gemerkt, was mir das alles gibt und wie es mich beflügelt. Dabei fühle ich mich einfach wohl. Das war auch bei den Alben davor, welche ich nicht offiziell auf den Markt gebracht habe, der Fall. Und ich wünsche mir, dass es oft noch so wird.
Angy: Die berühmten „Angy Bark-Quickies“: Donald Duck oder Ninja Turtels?
Veri: Ninja Turtles.
Angy: Bungee Jump oder Fallschirmsprung?
Veri: Beides nicht. Ich habe Höhenangst. Aber da beim Fallschirmspringen wohl jemand Professionelles an mich gekoppelt ist, wähle ich eher das.
Angy: The Walking Dead oder Family Guy?
Veri: Family Guy.
Angy: Und hier wäre jetzt noch Platz für Worte an die Fans / jegliche Belange von dir:
Veri: Ich möchte mich bei allen bedanken. Alle, die mir irgendwie geholfen haben, das Album zu realisieren oder mich in jeglicher Hinsicht unterstützen. Man ist auch nicht unbedingt ein einfacher Mensch, wenn man sich in so einem intensiven Kreativprozess befindet.
Und ich danke allen, die Interesse an meiner Musik haben, dadurch Emotionen geschenkt bekommen und hoffe, dass wir uns bei Konzerten sehen. Egal ob mit SORROWNIGHT oder mit dem Solo-Projekt. Es wird definitiv nicht das letzte Mal sein, dass man musikalisch etwas von mir hört. Es ist vielmehr erst der Anfang.
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Nach dem erstmaligen Reinhören des durch und durch gelungenen Solo-Debut-Albums von dem Frontmann von SORROWNIGHT können wir schon einmal soviel sagen: Veiled In Velvet Skies lädt zum Träumen ein. Wer auf reduzierte Musik steht und sich auf das Wesentlichste konzentrieren will, ist hier gut aufgehoben. Nicht in dem Sinnem, dass dem Ganzen etwas fehlen würde, sondern viel mehr die Gesichtspunkte, die dem ganzen Album ihr Charisma geben. Ein Piano, eine Gitarre, Xylophonklänge und 2 Gastbeiträge durch Sängerin Nina Jiers und Keyboarderin Katarina Gubanova runden das erste Soloalbum des Thüringer Musikers ab. Mehr dazu demnächst bei uns. 🙂
Und wie sich die Planung einer Release-Party entwickelt, dazu gibt es hoffentlich demnächst mehr auf www.facebook.com/verijumalaofficial.
Interview: Angy Bark
Photos: Anastasia Philippova / Steph Lensky