Album Review: Solitary Experiments – „Future Tense“

Wie in der Vorabauskopplung Crash & Burn angekündigt: Der „Point of no return“ wird mit dem nunmehr siebten Album aus dem Hause Solitary Experiments schon mit dem ersten Titel erreicht. Es gibt kein Zurück, sobald das Album auch nur wenige Sekunden angespielt wird.

Es macht einfach Spaß und geht vom Ohr sofort ins Gehirn und aktiviert den Rest des Körpers. Es bringt augenblicklich gute Laune und man will mehr.
Die vier Jungs aus Berlin, Frankfurt/Oder und Leipzig verstehen es einmal mehr vertraute Solitary-Sounds gut auszubalancieren und tanzbare Musik mit nachdenklichen Lyrics, aber auch Balladen zu kredenzen, die nicht nur eingefleischte Fans erfreuen, sondern auch mit diesem Facettenreichtum neue Hörer gewinnen dürften.

Schon mit dem instrumentalen Start A Countdown möchte man sich zurücklehnen und einfach nur genießen.
Dennis Schober trägt durch die Songs mit vertraut starker Stimme und stimmt teils beschwingt, teils nachdenklich. Es kommt das Gefühl auf dieses Album präsentiert für jede Lebenslage den dazu passenden Sound.

Achromatic geht unter die Haut, Crash & Burn reißt einfach mit und lässt nicht nur das Tanzbein, sondern den Torso in Schwung kommen. Brace yourself lässt in der Tat zelebrieren, Die Zukunft stimmt nachdenklich, denn jeder kennt es: Die subjektive Wahrheit ist stets vorhanden, die echte Wahrheit kann aber nicht gefunden werden. Die Lyrics positiv, denn im Grunde geht es darum, die Dinge anzunehmen und den Blick nach vorn zu richten und nicht auf Vergangenes zurückzublicken.

Double Dealer schlägt dunklere Töne an, reißt ebenso mit. Die Jungs lassen den „Phoenix“ aus der Asche steigen und gehen zu einem guten Mix ihrer präsentierten Songs über, in dem sich unter anderem Mono Inc., Beborn Beton und L’Ame Immortelle die Ehre geben, einigen Solitary Experiments -Songs einen eigenen Charakter zu geben.
Abschließend fühlt man sich auch noch in die Welt der 80er-Synth-Sounds zurückversetzt und darf Cover-Songs wie Pale Shelter, Ballet Dancer und Nobodies Diary lauschen, sehr gelungen und erwähnenswert wäre dann noch das Cover zu Kein Zurück von Wolfsheim.

Insgesamt betrachtet ist es ein durchweg gelungenes Album, das den Namen Future Tense verdient, denn es verspricht eine Verlaufsform der Zukunft – und hält es auch.

Die nunmehr 25 Jahre Band-Erfahrung wird mit ihren Einflüssen aus 80er, Dark Wave, EBM und Gothic zu dem, was sie schlicht waren und sind und hoffentlich auch bleiben werden: Eine Institution des Elektro-Sounds.

Tracklist: 01. A Countdown
02. Every Time
03. Achromatic
04. Crash & Burn
05. Brace Yourself!
06. Shelter
07. Die Zukunft
08. Sanctuary
09. I Am
10. The Struggle
11. Double Dealer
12. Phoenix
Release: 26. Oktober 2018
Genre: Future-Pop
Label: Out Of Line
Anspieltipp:  A Countdown, Crash & Burn, Brace yourself, Achromatic
Homepage: www.solitaryexperiments.de

 
Text: Dagmar Urlbauer

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