CD Review: Hell Boulevard – „In Black We Trust“

Gut zwei Jahre nach dem Debüt legen Hell Boulevard nach. Und in diesen 2 Jahren hat sich so einiges getan, wie man den Fotografien im Booklet entnehmen kann. Denn dort prangt nun neben Matteo „vDiva“ Fabbiani (vocals),  Von Marengo (guitar) und A.Ve (drums) das Konterfei von Raul Sanchez. Er beerbt damit Dee Dammers, der mit seiner Band dirty d’sire erfolgreich durchgestartet ist (hier gibt es ein paar Infos dazu).

Übernahm das Produktionsteam Chris Harms & Benjamin Lawrenz das Mastering des Debüts, wurde das Nachfolgewerk nun vollständig von ihnen in den Chameleon Studios produziert.

Und auch die Labelbezeichnung NoCut ist neu. Mit der norddeutschen Plattenfirma wurde eine Partnerschaft eingegangen, die jetzt schon Früchte trägt. Denn mit der hauseigenen Band Mono Inc. geht es ab Mitte Oktober auf Tour (dazu hier mehr Infos). Also höchste Zeit, dass In Black We Trust auf dem Markt kommt und wir für euch reinhören! 🙂

So wie man die CD in den Player geschoben hat, so stampft es schon zackig militärisch durch die Boxen – eine Einstimmung auf den titelgebenden Song In Black We Trust, der sich nach wenigen Minuten in knackige Riffs und energiereichen Drums auflöst und von der Leadstimme vorangetrieben wird. Eben der typische Sound von Hell Boulevard.

Gleich anschließend wird noch ein Gang an Vielfalt hochgeschaltet, in dem Matteo diesmal an seinen Stimmbändern dreht. Überhaupt bietet das 2. Album von Hell Boulevard an vielen Stellen Ecken zum Entdecken. Wie zum Beispiel Satan in Wonderland, zudem es Gerüchten zufolge bald ein Musikvideo der hauseigenen Videoproduktionsfirma VDPictures geben wird. Dort wird mit Tempi, mit Hall, mit Riffs, mit Drums, mit Stimmfetzen gespielt. Ein Song der genauso Spaß macht wie Zero Fucks Given, in dem sich Voicesamples wiederfinden, die schon zu Lost Area – Zeiten typisch für die Arbeit des aus Italien stammenden Schweizers sind. An solchen wiederkehrenden und unikaten Items erkennt man, dass das junge Projekt nicht mehr seinen Stil suchen muss, sondern ihn nur noch verfeinert.

Zu diesem Stil zählen natürlich auch Balladen. Und dies ist auf dem im überwiegenden Teil sehr partytauglichen Silberling mit Dead Valentine vertreten. Wer nach dem Hören mehr möchte, dem empfehle ich den Erwerb des Stückes Love Me über den bandeigenen Shop, welches ausschließlich digital erschienen ist und auch nicht auf dem Vorgängeralbum Inferno zu finden ist (siehe unser Review).

Bittersüß verabschiedet sich dann auch In Black We Trust mit dem Stück Rest Well. Ein aufrichtiges, sehnsüchtiges Requiem, mit dem von einem Vorausgegangenen Abschied genommen wird. Und daher danke ich Matteo Fabbiani ein solches Stück komponiert zu haben, was eine Geste für alle ist, die das letzte Event für einen Menschen planen müssen. Denn gerade da ist es allzu oft allzu schwer die richtigen Worte zu finden.

Mit dem diesjährigen Album setzen Hell Boulevard ihren Sound fort und verfeinern ihn. 11 Stücke auf reichen völlig aus, um einen Eindruck über das vielfältige Können von Mastermind Matteo „vDiva“ Fabbiani zu erhalten, was er ebenso als Performer auf der Bühne und als Produzent von Musikvideos zeigt. Hier bekommt man guten Rock, umhüllt mit diesen Gothsound der früheren Tage kombiniert in einem ganz eigenen Stil. Schlecht zu beschreiben, daher einfach reinhören und sich schon einmal die Dates für die Albumtour nächstes Jahr vormerken.

Tracklist: 01. In Black We Trust
02. As Above So Below
03. Satan In Wonderland
04. Thanks For Nothing
05. The Devil’s Ark
06. Dead Valentine
07. Bitch Next Door
08. Zero Fucks Given
09. Gods Gone Wild
10. My Favorite Lie
11. Rest Well
Release: 21. September 2018
Genre: Goth’n’Roll
Label: NoCut Entertainment
Anspieltipp: Bitch Next Door, Zero Fucks Given, My Favourite Lie
Homepage: www.hellboulevard.com

Tourdaten:

14.02.2019 [DE] Frankfurt/Main – Nachtleben
15.02.2019 [DE] Stuttgart – Club Zentral
16.02.2019 [DE] München – Backstage
21.02.2019 [DE] Bochum – Rockpalast
22.02.2019 [DE] Berlin – Musik & Frieden
23.02.2019 [DE] Hamburg – Logo
 

Text: Ginger
Photo: Matteo Fabianni

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